Wer kennt das nicht: Sie waren zum Abendessen im Restaurant und die Bedienung war so unfreundlich, dass Ihnen fast der Appetit vergangen ist. Wie haben Sie sich in dieser Situation verhalten? Haben Sie dem Kellner trotz allem ein Trinkgeld gegeben?Und was ist eigentlich mit dem Taxifahrer, Pizzalieferant oder Friseur? Welche Trinkgeldregeln sind heutzutage in der Dienstleistung überhaupt üblich?Nach der deutschen Gewerbeordnung in der Fassung vom 7. Juli 2005 zum Trinkgeld gilt:
„Trinkgeld ist ein Geldbetrag, den ein Dritter ohne rechtliche Verpflichtung dem Arbeitnehmer zusätzlich zu einer dem Arbeitgeber geschuldeten Leistung zahlt.“
In
Deutschland ist etwa 5 bis 10 % des Gesamtbetrages als Trinkgeld angebracht, wenn man die Zufriedenheit mit Speisen, Getränken und Service zum Ausdruck bringen möchte.Wie wird ein Dankeschön für den guten Service in anderen Ländern gepflegt?
Im Nachbarland
Österreich sind im Restaurant und Taxi auch 5 bis 10 % Belohnung angemessen. Das Hotelpersonal, wie zum Beispiel der Gepäckträger, bekommt 1 € pro Koffer, das Zimmermädchen 1 bis 2 € pro Tag. Das Trinkgeld sollte man kurz vor der Abreise geben.
In
Frankreich lässt der Gast im Café zwischen 10 und 15 %. Im Hotel ist das Trinkgeld keine Pflicht, jedoch bei längeren Aufenthalten sollte man den Portier und das Zimmermädchen belohnen.
In
Italien ist das Trinkgeld in der Gastronomie keine Selbstverständlichkeit. Teilweise wird auf der Rechnung eine Gebühr für das Gedeck und das Brot aufgeführt. In einigen Pizzerias oder Café-Bars stehen Sparschweinchen oder Tellerchen für das Kleingeld, falls man die besondere Zufriedenheit für den Service äußern möchte. Im Hotel erhält das Zimmermädchen durchschnittlich 5 € pro Woche. Für den Taxifahrer ist das Aufrunden des Betrags ausreichend.
In
Spanien sowie in
Portugal werden bis zu 15 % Trinkgeld gelassen. Zwei- oder Fünf-Cent-Münzen sollte man vermeiden, da sie als unhöflich gesehen werden.
Ähnlich wird guter Service in
Großbritannien anerkannt. In Restaurants lassen die Briten bis 15 % auf dem Tisch liegen, in
Irland sind maximal 10 % angebracht. Falls auf der Rechnung „Service Charge“ vermerkt ist, darf man mit dem Trinkgeld etwas sparsamer sein, da die Gebühr für den Service bereits mitberechnet wurde. In Irish Pubs herrscht eine Besonderheit, und zwar, wenn Sie sich für die freundliche Bedienung bedanken möchten, laden Sie die Servicekraft auf ein Getränk ein. Ein Trinkgeld an der Bartheke zu lassen ist eher ein „No Go“.
In skandinavischen Ländern wie zum Beispiel in
Dänemark,
Norwegen oder
Schweden ist der Service im Restaurant und Hotel bereits in der Rechnung inbegriffen. Allerdings freut sich das Personal über die Aufrundung des Betrags.
In der
Türkei sind 10 % in Ordnung. Für Zimmermädchen oder Kofferträger ist jeder Euro extra ein Grund zur Freude. Im Taxi ist das Aufrunden gang und gäbe. Unangemessen ist es, einfach die Rechnung zu bezahlen und gar kein Trinkgeld zu lassen.In vielen Ländern außerhalb Europas herrscht auch die Gepflogenheit, guten Service mit dem Trinkgeld zu belohnen. Möchten Sie sich beispielsweise bei Hotelpersonal in
Ägypten bedanken, sollten Sie bis zu 10 % Trinkgeld geben.
In den
USA sind zwischen 15 und 20 % Trinkgeld für Dienstleister in der Gastronomie gerecht. Der Grund für die relativ erhöhte Summe ist, dass diese Tätigkeiten meist niedrig bezahlt werden. Kofferträger und Zimmermädchen werden mit 1 oder bis zu 2 $ pro Gepäckstück bzw. pro Tag honoriert.
In
China wird das Trinkgeld normalerweise nicht praktiziert. In kleineren Hotels kann es sogar als Beleidigung empfunden werden. In größeren, touristischen Zentren könnten Sie zum Beispiel einen Reiseleiter für gute Betreuung mit 1 $ belohnen.
Wie stehen Sie zum Thema Trinkgeld? Teilen Sie uns Ihre Meinung mit!Ihr Auto Europe Team